Rundbrief 56 Februar 2023

Themen: Projektreise nach Indien: Mangoprojekt/ Ausweitung des Kaffeeanbau/ Kooperative

Mangoprojekt

Vor 12 Jahren wurden die ersten Mangobäume in die Dörfer gegeben. Es sollte eine „dezentrale Kooperative“ sein. Jede Familie bekam 2 Bäume. Der Ertrag des einen gehörte der Familie, der Ertrag des anderen Baumes gehörte der Dorfgemeinschaft zur gemeinsamen Vermarktung. Diese Idee entwickelten wir 2007 mit den Bauern von Bari. Wir, das war der damalige Projektleiter Sudancu, Schwester Annemarie, die dort in dem Gebiet als Krankenschwester und Hebamme Jahrzehnte tätig war und ich, der gebeten wurde, das Projekt weiterzubringen.
Es war der Wunsch der Bauern nach den Mangobäumen. Sie kannten nur die wilden riesigen Mangobäume, die weit über das Land sichtbar sind, aber nicht die veredelten Sorten, deren Früchte wir  hier in Deutschland geniessen. Es wurde Buch geführt über jeden neu gepflanzten Baum. Bei Verlust des Baumes durch weiße Ameisen, Ziegen oder Trockenheit, wurde der Baum ersetzt.

o wurden 17 Dörfer beliefert. Über die Jahre wurden 10 000 Bäume gepflanzt. Jedes Jahr traf ich die Verbindungsleute zu den Dörfern und es wurde gezählt und erzählt und berichtet und Probleme diskutiert und gelöst.
Nun konnte ich nach langer Zeit wieder 6 Dörfer besuchen. Ich stieg durch die Felder und die Hintergärten. Es ist ein Erlebnis, diese Bäume in ihrer Blüte zu sehen. Vereinzelt in den Feldern, eingehegt durch einen Zaun aus Gestrüpp wachsen sie üppig zu einer Höhe von 4-5 Metern so dass man sie gut ernten kann. In dem Dorf Degnaguda wurden 3 Kleinlaster mit der Ernte zum Markt geschickt. Das ist aber noch die Ausnahme. Die meisten Mangos werden von den Familien selbst gegessen. Das ist auch gut so.

Das war eine der schönsten Momente der Reise. Mir wurden 2 junge Kaffeegärten gezeigt, die Bauern in der Nähe der Plantage in Holdibad selbstständig angelegt haben. Unser Projekt hat zusammen ca 10 000 Kaffeebüsche aus unserer Baumschule geliefert. In einem dritten Berghang wurden die Silbereichen für einen weiteren Kaffeegarten gepflanzt. Das ist nach 15 Jahren eine Ausbreitung des Kaffeeanbaus mit unserer Unterstützung. Unsere 3 Plantagen, das Projekt AAABB hatte sie als Lehrplantagen aufgebaut, um zu zeigen, dass man damit auf diesem Boden in der Bergregion um den Deomali Kaffee anbauen kann. Jetzt zeigt dies Früchte.

Die Kooperative einen Schritt voran gebracht

Seit 3 Jahren steht die Gründung einer Kooperative als Zusammenschluss der Dörfer und der Plantagen auf der Tagesordnung. Für unser Projekt war es ein Hindernis, dass es in Indien keinen legalen Rahmen hat, in dem man Handel treiben, transportieren und exportieren kann und auch staatliche Zuschüsse beantragen kann.
Durch Corona kam dies 3 Jahr nicht voran.
Bei meinem Besuch luden wir nun die Vertreter aller Dörfer und unsere Mitarbeiter sowie Fachleute ein, um für die Kooperative zu werben und eine Gründung vorzubereiten. Ein großes Treffen mit 50 Teilnehmern fand in der Plantage in Holdibad statt. Es gab eine große Debatte, ein großer Ratschlag. So eine lebendige Debatte hatte ich bisher noch nicht erlebt.Viele Fragen wurden geklärt.

Auch die Fragen, wem gehört die Kooperative und wie schützt man sie vor Korruption, wurden besprochen. Unser alter Freund Deo, ein Kaffeegroßbauer aus Koraput, der für das AAABB Projekt Transporte und den Pfefferexport organisiert, erklärte engagiert, was es heißt, sich zusammenzuschließen und was es heißt, staatliche Hilfe für die Landwirtschaft zu beschaffen. Frau Balakhboti, Frauenbeauftragte der Kirche warb mit Begeisterung für die Kooperative und erinnerte an die Ursprünge des Projektes. Ein Mitarbeiter des Blockoffice, der regionalen Entwicklungsbehörde, erklärte Schritt für Schritt den Weg zu einer Kooperative. Es gab viel Zustimmung. Nun müssen weitere Schritte folgen.
Parallel zu dem Treffen wurde, wie es üblich ist, ein großes Essen vorbereitet. Gemeinsam wurde dann ein Chickencurry verputzt.

mpressum:
AdivasiHilfe e.V.
Johannes-Henry-Straße 1
53113 Bonn

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